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04.08.2023 

Unternehmensgründung: Welche Rechtsform ist die richtige?


Teil 1: Kapitalgesellschaften

Sie haben eine großartige Geschäftsidee und möchten ein eigenes Unternehmen gründen? Die Wahl der richtigen Rechtsform nimmt dabei einen besonderen Stellenwert ein. In diesem Beitrag erfahren Sie, was eine Kapitalgesellschaft ausmacht und welche die beliebtesten und häufigsten sind.

Bevor Sie den großen Schritt wagen, ein eigenes Unternehmen zu gründen, müssen Sie eine überaus wichtige Entscheidung treffen: die Wahl der passenden Rechtsform. Doch welche der verschiedenen Optionen ist für Sie genau die richtige? Die Entscheidung will wohl überlegt sein, denn je nach Rechtsform ergeben sich große Unterschiede in den Bereichen Haftung, Besteuerung und natürlich hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung Ihres Unternehmens.

Folgende Fragen sollten Sie sich in diesem Zusammenhang unter anderem stellen: Wollen Sie als Einzelperson ein Unternehmen gründen oder mit einem Team aus mehreren Gesellschaftern? Wie viel Eigenkapital steht zur Verfügung? Wollen Sie mit Ihrem Privatvermögen haften?

Zur besseren Übersichtlichkeit wird zwischen folgenden drei Unternehmensformen unterschieden:

  • Kapitalgesellschaft
  • Personengesellschaft
  • Einzelunternehmen

Im ersten Teil unserer Blogserie konzentrieren wir uns auf die Kapitalgesellschaften.

Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)


Die GmbH ist nach wie vor die beliebteste Rechtsform. Hierfür wird zunächst ein Gesellschaftervertrag ausformuliert, welcher von einem Notar beurkundet werden muss. Als Stammkapital werden mindestens 25.000 Euro benötigt, es ist jedoch möglich, bei der Gründung zunächst eine Anzahlung von 12.500 Euro zu leisten. Die GmbH als Gesellschaftsform ist national wie international anerkannt und generiert Vertrauen bei Geschäftspartnern und Kunden.

Kapitalgesellschaften


Kapitalgesellschaften haften mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Die finanzielle Beteiligung am Unternehmen steht hierbei im Vordergrund, nicht die jeweiligen Gesellschafter. Die hier aufgeführten Kapitalgesellschaften können sowohl von mehreren Gesellschaftern als auch von einem einzelnen als Einpersonengesellschaft gegründet werden. Kapitalgesellschaften sind juristische Personen, das heißt, sie haben gewisse Rechte und Pflichten und agieren durch ihre gesetzlichen Vertreter, beispielsweise durch den Geschäftsführer oder die Vorstände.
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Unternehmensgesellschaft (UG)


Bei einer UG handelt es sich um eine Sonderform der GmbH, die mit weniger Startkapital gegründet werden kann. Ein Startkapital von einem Euro ist hier theoretisch ausreichend. Allerdings werden Unternehmensgesellschaften mit einem Startkapital von unter 25.000 Euro dazu verpflichtet, Rücklagen von mindestens 25 % des Jahresgewinns zu bilden. Die Sparregelung gilt so lange, bis das Unternehmen 25.000 Euro angespart hat und somit die Umwandlung in eine GmbH möglich ist. Mit einer UG sind auch weniger finanzstarke Gesellschafter in der Lage, ein Unternehmen zu gründen. Zu beachten ist allerdings, dass der Name des Unternehmens einer UG stets mit dem Zusatz „haftungsbeschränkt“ versehen werden muss, was weniger vertrauenswürdig wirken kann.

Aktiengesellschaft (AG)


Die Aktiengesellschaft ist in der Regel für größere Unternehmen interessant, da sie ein Startkapital von mindestens 50.000 Euro erfordert. Für Unternehmensgründer ist die AG aufgrund des hohen Startkapitals eher uninteressant. Das Grundkapital ist in mehrere Aktien aufgeteilt, welche unkompliziert übertragen werden können. Der Unternehmensbestand ist unabhängig von den Eigentümern, weshalb die AG als besonders beständig gilt. Mithilfe der Aktien wird gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen, mehr Eigenkapital zu erwirtschaften.

Ein wesentlicher Vorteil von Kapitalgesellschaften liegt darin, dass die Gesellschafter im Gegensatz zu Personengesellschaften nicht mit ihrem Privatvermögen haften, sondern mit dem Gesellschaftsvermögen. Die GmbH ist der goldene Mittelweg zwischen der finanzstarken AG und der mit potenziellen Unsicherheiten einhergehenden UG. Die UG kann jedoch vor allem für Unternehmensgründer ein guter Einstieg ins Business mit Aussicht auf eine Aufstockung zur GmbH sein. Für etablierte Unternehmen, die bereits über das notwendige Kapital verfügen, bietet sich die AG an.